Wer wir sind
2006 haben sich engagierte BürgerInnen in der UWG zusammengefunden, weil sie Politik ohne Parteivorgaben machen wollten. Seitdem steht die UWG dafür, Entscheidungen aus der Sache heraus anzugehen und ihre Zusammenarbeit mit den Parteien von deren guten Vorschlägen abhängig zu machen und nicht von ihrer Parteizugehörigkeit. Und die UWG steht dafür, Entscheidungen, die alle betreffen auch mit den betroffenen Leuten vor Ort zu diskutieren, Meinungen einzuholen und am Ende auch transparent zu machen.
Oft gibt es keine schnellen, einfachen Lösungen. Leider.
Fast immer müssen die unterschiedlichsten Interessen und Ziele gut ausgelotet werden um zu guten Lösungen für unsere Gemeinde zu kommen. Es ist uns wichtig, möglichst viel öffentlich zu besprechen und Euch/Sie über das was ansteht zu informieren. Wir haben kein Parteiprogramm, nach dem wir uns richten müssen. Wir bilden unsere Meinung auch durch Gespräche mit den jeweils Betroffenen.
Für uns bedeutet verantwortliches Handeln, nicht nur bis morgen zu denken.
Wir treten ein für eine Welt, in der es nicht nur ums Geld geht, für Mitgefühl, Menschlichkeit und Demokratie. Rücksicht auf die Natur, ökologische Landnutzung und Klimaschutz sind uns eine Richtschnur. Es ist uns nicht egal, wenn Menschen, die als „anders“ oder „zu-uns-gehörend“ bezeichnet werden, verächtlich gemacht oder gar bedroht werden. Sich an den Belangen der Menschen zu orientieren, für sozialen Zusammenhalt und soziale Gerechtigkeit einzustehen, sich gegen Diskriminierung und Hass zu stellen – darauf können Sie sich bei uns verlassen.
Die UWG hat seit der Wahl 2021 nur noch einen Sitz. Um dennoch einen Fraktionsstatus mit Stimmrecht in Ausschüssen zu haben, hat sich die UWG mit Carsten Brucks, DIE PARTEI und Ralf Gauger zur Gruppe „Gemeinsam für Edewecht“ zusammengeschlossen. Dabei bleibt UWG aber UWG, die Selbstständigkeit der einzelnen Partner bleiben erhalten.
Der Neue im Gemeinderat
Mein Name ist Matthias Elsner, ich bin Jahrgang 62. Ich wohne seit 1999 in Husbäke und engagiere mich im dortigen Ortsverein und in der Interessengemeinschaft zur Rettung des Vehnemoores. Seit 2017 vertrete ich den Ortsverein im Arbeitskreis Dorfentwicklung Edewecht West. In meiner ehrenamtlichen Arbeit kann ich mich in vielfältiger Art und Weise mit vielen Themen der Gemeinde auseinandersetzen und wie ich hoffe zu konstruktiven Lösungen beitragen. Eine Herzensangelegenheit ist mir der Kontakt und Austausch mit den jeweils betroffenen BürgerInnen vor Ort, also mit Euch/Ihnen. Eure/Ihre Kenntnisse und wertvollen Beiträge zur Gestaltung innerhalb der Gemeinde möchte ich gerne nutzen.
In frühzeitiger Absprache haben wir in der UWG den jetzigen Wechsel im Rat geplant. Etwas mulmig wurde mir dennoch beim Amtsantritt, schließlich trete ich als Nachfolger von Thomas Apitzsch in große Fußstapfen. Ich bin aber froh ihn mit seinem Erfahrungsschatz und die weiteren UWGlerInnen an meiner Seite zu wissen.
Was ist mir wichtig und wofür möchte ich mich einsetzen?
Die aktuelle Gemengelage mit ihren Krisen stellt uns vor schwerwiegende Entscheidungen. Der Verlust der Artenvielfalt und Erderwärmung sind zwei gleichrangige Krisen von großer ökologischer und gesellschaftlicher Bedeutung. Die Bedeutung der Moore für den Klimaschutz ist inzwischen überregional anerkannt. 2022 trat die „Nationale Moorstrategie“ Deutschlands in Kraft. Auch Edewecht mit einem der größten Mooranteile im Landkreis Ammerland ist davon betroffen. Es geht hier um nicht weniger als um den Erhalt unserer Lebensgrundlagen.
Bei diesen und anderen Themen möchte ich mit Unterstützung meiner UWG-MitstreiterInnen dazu beitragen, auch in schwierigen Zeiten die Probleme mit Augenmaß anzugehen. Wichtig ist mir dabei der Kontakt zu Ihnen/Dir und ich lade dazu ein, gerne Kontakt zu mir aufzunehmen.
Ein Blick zurück: Die ersten 10 Jahre UWG Edewecht
Im Frühjahr 2006 beginnt die Geschichte der UWG-Edewecht. Frank van Düllen, damals Ratsherr der CDU-Fraktion und Mitarbeiter in der Agentur für Arbeit und Manni Hinderks, freier Journalist waren zwei der besonders aktiven Menschen, die zur Gründung der UWG-Edewecht beigetragen haben. Ihrer sie hier besonders gedacht, denn beide sind leider schon verstorben, wir werden sei nicht vergessen. Mit ihrer Hilfe fanden sich Menschen zusammen, die in der Kommunalpolitik, für Edewecht, Politik ohne Parteivorgaben machen wollten. Die Gründungsversammlung fand bei Frank im Garten statt. Mit der Unterstützung der Kreis-UWG wurden die notwendigen Regularien erledigt, um bei der Kommunalwahl am 10.9.2006 mit einer eigenen Liste anzutreten.
Unabhängig Politik zum Bau A 20 – Auch beim Geld unabhängig
Die erste öffentliche Veranstaltung fand am 30.8.2006 statt, Hermann Rust, Landratskandidat der UWG, sprach mit uns über das Thema „Unabhängige Politik am Beispiel der Autobahnplanung A22“ (jetzt A 20). Bei der Wahl am 10.9. erhielt die UWG zwei Sitze im Gemeinderat. Zu verdanken war das vor allem Frank van Düllen, der aber zwei Tage nach der Wahl verstarb. Für ihn rückte Günter Oltmer nach, der zusammen mit Thomas Apitzsch die UWG-Fraktion für die 5 Jahre bildete. Diese 1. Wahlperiode war vor allem durch zwei Ereignisse geprägt, die Anfechtung der Wahl durch die FDP und den Konflikt um einen Bebauungsplan für den Roten Steinwegsee. Überrascht wurden wir in der 1.Sitzung aber auch von einer geplanten Erhöhung der Aufwandsentschädigung, der die UWG nicht zustimmte. Seitdem spenden die UWG-Ratsherreneinen Teil ihres Geldes für Projekte, meist in Edewecht, so kamen schon über 10.000€ zusammen.
Bebauung Roter Steinweg
Bei der Wahlanfechtung unterstützte die UWG die Forderung nach Neuwahlen, wie es auch das 1. Gerichtsurteil vom Verwaltungsgericht Oldenburg festlegte. CDU und große Teile der SPD wollten das nicht und klagten weiter, diese Verfahren zogen sich bis zur nächsten Wahl hin, womit sich die Forderung nach Neuwahlen erledigt hatte. Beim Projekt Bebauung am Roten Steinwegsee versuchte die UWG von Beginn an, die Natur dort zu erhalten, keine Bebauung zuzulassen, Wir unterstützten die Bürgerinitiative in Friedrichsfehn, doch trotz der über 1000 Proteststimmen wurde mit den Stimmen von CDU und SPD (dort eine Gegenstimme, eine Enthaltung) der Bebauungsplan beschlossen, Luxuswohnungen statt Naherholung. Der Ärger um dieses Baugebiet zog sich dann über Jahre hin und ist bis heute nicht abgeschlossen.
Protest gegen EWE-Gaspreiserhöhungen
Die UWG unterstützte auch den Protest von Bürgern gegen die EWE-Gaspreiserhöhungen, nach langem Hin und Her, u.a. wurde ein Bürgerbegehren durchgeführt, schloss sich die Gemeinde dem Protest an. Zum Schluss musste die EWE viele Millionen zurückzahlen. Bei verschiedenen Bodenabbauten, Torf- oder Sandabbau, stimmte die UWG nicht zu und kurz vor der nächsten Wahl war es die UWG, die die Bürger in Osterscheps über den geplanten Bau eines großen Putenstalls informierte. Der Protest der Anwohner führte dann zu einem einstimmigen Ratsbeschluss, dem Stall dort nicht zuzustimmen. Ein kleiner Erfolg.
Neuwahlen 2011
Am 11.9.2011 fand die nächste Kommunalwahl statt. Die UWG kandidierte erneut und erhielt wieder zwei Sitze. Jörg Korte und Thomas Apitzsch vertraten die UWG seitdem im Rat. Diese Ratsperiode begann mit der Überraschung, dass CDU und Grüne eine Gruppe bildeten, womit sie die Mehrheit hatten. Enttäuscht waren wir von den Grünen, die in einem Gespräch kurz vorher nichts davon gesagt hatten, so geht halt Politik. Ohne weitere Erklärungen wurde diese Zusammenarbeit aber nach zwei Jahren wieder beendet.
Nicht immer einfache Entscheidungen
Direkt nach der Wahl wurde der Putenstall in Osterscheps, an ökologisch sehr viel bedenklicherer Stelle, in der Nähe der Aue, dann trotzdem beschlossen, nur die UWG stimmte noch dagegen. Weitere wichtige, umstrittene Themen waren in den letzten fünf Jahren die Marktplatzumgestaltung mit dem Abriss der Kornbrennerei in zentraler Lage, der Streit um die Windenergie, die Beteiligung der Gemeinde am EWE-Netz und langfristige planerische Überlegungen, die sich im regionalen Raumordnungsentwurf oder im Edewechter Entwicklungskonzept wieder finden. Seit knapp zwei Jahren ist, wie überall, die Unterbringung und Integration von vielen Flüchtlingen wichtiges kommunales Thema. Die UWG hat versucht, bei all diesen Themen die Öffentlichkeit rechtzeitig zu informieren und Bedenken und Anregungen in die Ratsgremien einzubringen.
Öffentliche Treffen und Veranstaltungen
In den ganzen zehn Jahren hat die UWG- Edewecht monatlich öffentliche Sitzungen organisiert, um allen Bürgern die Gelegenheit zu geben, ihre Meinung mitzuteilen. Mal kamen so nur 5 oder 6 Leute zusammen, mal aber auch bis zu 25. Wir werden weiterhin nicht hinter verschlossenen Türen tagen. Außerdem hat die UWG außerhalb der Ratspolitik auch Veranstaltungen organisiert. Zusammen mit der Gewerkschaft z.B. Protest gegen die Arbeitsbedingungen bei Schlecker bei der Eröffnung einer Filiale in Edewecht. Oder bei einem Umzug von Tierschützern gegen Massentierhaltung in Edewecht. Zusammen mit dem Gedenkkreis Wehnen wurde der Opfer der Nazi-Euthanasie gedacht, bei einer Veranstaltung in Edewecht und auf dem Gelände der Klinik. Zum Gedenken an die Nazi-Opfer ist die UWG auch mehrmals zu den Gedenkveranstaltungen nach Esterwegen, wo die Emslandlager waren, gefahren. Und im letzten Jahr hat die UWG eine Veranstaltung „Schutzlos im Außenbereich“ mit Rechtsanwälten organisiert, zu der über 70 Leute erschienen.